Biodiesel ist der Biokraftstoff der aus Ölpflanzen wie Raps, Soja, der Ölpalme oder auch innovativen Energiepflanzen wie Jatropha und Camelina gewonnen wird.
Erstmals getestet wurde Biodiesel vom Namensgeber des Dieselmotors, Rudolf Diesel, bereits zur Weltausstellung in Paris im Jahre 1900. Seit dem hat sich Einiges getan. Aktuell liegt die Beimischungsquote von Biodiesel zu fossilem Diesel in Deutschland bei maximal 7 Prozent (B7). Außerdem ist an deutschen Tankstellen die Bioreinkraftstoff-Variante B100 erhältlich. Die biologische Herkunft von erneuerbarem Diesel ermöglicht gleichzeitig auch die leichte biologische Abbaubarkeit des Biokraftstoffs und macht ihn vor allem als Kraftstoff für die Schifffahrt sehr beliebt.
Im Folgenden eine Auswahl von Artikeln, die im Laufe der vergangenen Jahre zu diesem Biokraftstoff auf BiomassMuse erschienen sind.
Aktueller Stand von Biodiesel
Biodiesel ist neben Pflanzenölen das Sorgenkind der Biokraftstoffbranche und nach einem rasanten Anstieg der Produktion in Deutschland in den Jahren 2002 – 2007 und einem seit dem annähernd konstanten Produktionsniveau, sehen Branchenexperten aktuell einen ersten Abfall der Gesamtproduktion in Europa. Allerdings ist Deutschland aktuell noch der größte Biodieselproduzent der Welt.
Der Biodiesel hat mit verschiedenen Konflikten und Debatten zu kämpfen (ILUC, Palmöl, Hunger), welche ein weiteres Wachstum der Branche aktuell verhindern. Aber es gibt auch positivere Nachrichten, die eine konstante Verbesserung der Qualität und eine Erweiterung der Rohstoffbasis (innovative Energiepflanzen, Abfälle) für die Herstellung des Biokraftstoffs zeigen.
- Biodiesel als Biokraftstoff der 1 und 2 Generation
- Biodieselproduktion in Europa 2011 erstmals gesunken – Warum?
- Neste Oil katapultiert Biodiesel in ein neues Biokraftstoffzeitalter
- Palmöl für regenerativen Diesel zwischen ökologischer und sozialer Verantwortung
- Regierung Kenias setzt auf Diesel aus Jatropha
Grafik zeigt Produktion und Verbrauch von Biodiesel in Deutschland.
Zukunft von Biodiesel
Die Zukunft des Biokraftstoffs ist sehr ungewiss und es stehen einige wichtige Entscheidungen aus, welche das Schicksal des Kraftstoffs zumindest in Europa stark beeinflussen werden.
Die ILUC-Debatte, um die indirekten Landnutzungsänderungen des Energiepflanzenanbaus, bringt die Hersteller seit einigen Jahren in Erklärungsnot und es wird befürchtet, dass die bei Aufnahme eines ILUC-Faktors errechnete Klimabilanz von Biodiesel nicht ausreichen wird, um die von der EU geforderten Emissionsreduktionsziele von 2017 (-50 Prozent CO2 im Vergleich mit fossilen Kraftstoffen) und 2018 (-60 Prozent) einzuhalten. Das könnte dann das Ende von in Europa produziertem regenerativem Diesel bedeuten.
Auf der anderen Seite gibt es auch einige Forschungsprojekte die mit dem Luftverkehr oder der Schifffahrt größere Einsatzfelder für Biodiesel erschließen möchten und so die Zukunft des Biokraftstoffs sichern könnten.
- Biodiesel aus Algen und Jatropha erobert zunehmend die zivile Luftfahrt
- Algen-Cluster in Brandenburg – Kerosin und Biodiesel made in Senftenberg
- Trog, Tank oder Teller? Futtermittel und Biokraftstoffe gehen auch parallel
- Keine Entscheidung über ILUC-Faktor für Biodiesel beim Treffen der EU-Kommissare
- Regenerativer Diesel aus Camelia – die Potentiale einer neuen Ölpflanze
- Algen als Öllieferant für die Herstellung von Biodiesel
Weitere Artikel zu Biodiesel
Weitere Artikel zu aktuellen Entwicklungen der Biodiesel-Branche gibt es in der Biokraftstoff-Rubrik des Blogs. Empfehlenswert ist auch der umfassende Artikel zu Biodiesel in der deutschen Wikipedia.
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hi