Biowärme und Pelletmarkt gewinnen weiter an Bedeutung

Berechnungen haben ergeben, dass Deutschland bis 2020 seinen Ausstoß von CO2 im Wärmemarkt um 85.000 t pro Jahr reduziert haben muss, um die auferlegten Reduktionsziele (- 40% im Vergleich zu 1990) für das Treibhausgas zu erfüllen. Diese Ziele können auf unterschiedliche Weise erreicht werden, wobei der verstärkte Einsatz von Biowärme (Wärmegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen) eine wichtige Rolle einnehmen kann.

Ein ökonomischer Einflussfaktor auf die Entwicklung der Biowärme ist der Pelletpreis pro Tonne. Ein nützlicher Indikator, welcher einen Überblick auf die mittelfristige Marktentwicklung ermöglicht ist die Anzahl der verkauften Pelletheizungen. Auf den aktuellen Stand der beiden Größen werde ich im Folgenden kurz eingehen.

Preisentwicklung bei Holzpellets

Die Preisentwicklung für Pellets ist im vergangenen Jahr relativ konstant geblieben und liegt aktuell um die 225 €/ t. Dabei ist der Heizwert von Pellets ungefähr halb so groß wie der von Heizöl. Der Absatz von Holzpellets lag 2009 in Deutschland um die 1.8 Millionen Tonnen.

Bedenken über eine zunehmende Konkurrenz um den Rohstoff Holz und ein damit verbundener Preisanstieg als ökonomisches Hemmnis für ein weiteres Wachstum des Pelletmarkts sieht der Deutsche Energie und Pellet Verband (DEPV) als nicht so kritisch. Als Grund für diese optimistische Sicht nennt er die unterschiedlichen Holzqualitäten, welche in anderen holzlastigen Industrien (Papier, Möbel) verwendet werden. So können die bei der Möbelproduktion anfallenden Sägespäne zu Pellets weiterverarbeitet werden und die Effizienz der Holznutzung sogar noch verbessern.

Anzahl an Pelletöfen

Die Anzahl der Haushalte, die in Deutschland ihren Wärmebedarf mit Pelletöfen bzw. -heizungen deckt, liegt nach Angaben des DEPV bei aktuell ca. 100.000.

Die Prognosen für die Anzahl an Pelletheizungen im Jahr 2020 schwanken je nach Quelle zwischen 300.000 und 1 Millionen. Bei einer linearen Entwicklung über die Zeit entspräche dies selbst beim konservativsten Szenario einer Mengenzunahme von jährlich mindestens 12%. Gründe für ein weiteres Wachstum werden in den verschärften Anforderungen für Hausfeuerungsanlagen (Novelle BimSchV 2010, LINK), der allgemeinen Erhöhung der Biowärmetechnologie in Neubauten (Ziel: Verbesserung der Ökobilanz) und einem wieder steigenden Heizölpreises gesehen.

Förderpolitische Änderungen im Wärmemarkt

Technische Innovationen und förderpolitische Veränderungen im Wärmemarkt sind nach Bernhard Funk erforderlich. So spricht der stellvertretende Vorsitzende der Initiative Erdgas pro Umwelt in einem Artikel der „VDI nachrichten“ von einer Studie, die zwei wesentliche Maßnahmen zum Klimaschutz verglichen hat. Das Ergebnis ist, dass bauliche Sanierungen im Hausbau (Wärmedämmung) zwar notwendig und nützlich sind, aber die Sanierung der Heizungsanlagen sowohl unter ökonomischen, als auch klimatechnischen Aspekten betrachtet, effektiver ist und schneller zum Ziel führt.

Um die Entwicklungen im Heizungssektor politisch zu unterstützen und den Kauf moderner Heizkessel in den privaten Haushalten  anzuregen, ist nach Funk eine Erhöhung der staatlichen Förderung auf 10% des Investitionsbetrags nötig.


Entwicklung der Pelletheizungen (Anzahl) in Deutschland

Weitere Entwicklungen zum Biowärmemarkt werden  im Fachmagazin der Pelletbranche „Pellets“ (LINK) vorgestellt.

Internationaler Meilenstein durch Bau des größten Pelletwerks der Welt

International legt ein Tochterunternehmen der RWE, RWE Innogy Cogen, einen weiteren Meilenstein und baut die größte Anlage der Welt zur Herstellung von Pellets im Bundesstaat Georgia, USA. Das Werk soll 120 Millionen Euro kosten und ab 2011 mit einer Jahreskapazität von 750.000 Tonnen die holzigen Energieriesen herstellen. Die Pellets sollen dann für die Verfeuerung in europäischen Kraftwerken genutzt werden.

Dieser Punkt ist für mich etwas unverständlich, da durch die Verschiffung die Ökobilanz des Vorhabens verschlechtert wird und Bioenergie vor allem bei regionaler Produktion und Verwendung ihre volle Stärke entfalten kann. Ich vermute jedoch, dass erst die Holzvorräte in  Georgia den Bau eines so großen Werkes ermöglichen und deshalb die Transportwege in Kauf genommen werden müssen.

Welche Meinung habt ihr zum Biowärmemarkt und welche Erfahrung habt ihr mit Holzpellets gemacht?

1 Kommentar zu „Biowärme und Pelletmarkt gewinnen weiter an Bedeutung“

  1. Der Pelletsofen ist eine prima Sache. Die optimale Alternative zum Heizkamin mit dem Vorteil, dass er durch seinen Vorratsbehälter nahezu automatisch läuft. Herausragend sind die wassergeführten Pelletöfen, da man damit direkt das ganze Haus mit Heizung und Warmwasser versorgen kann!

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